Ehrung für Netzwerker und Verein ta thumb 1
Thüringer Allgemeine vom  01.12.2022

intergrationspreis
intergrationspreis 2022 bild rechtsPreisverleihung mit Jacqueline Schwikal (2. von rechts) neben Stefan Kuhirt, mit Hans-Jürgen Häfner (links) und Jörg Begerow (4. von links) sowie Vertretern des SV Blau-Weiß Schmiedehausen.

Für Unterhaltung sorgten unter anderem junge Ukrainerinnen (rechtes Bild), die sich über den FKI Apolda zum Kinderchor zusammenfanden.

Fotos: Kirsten Seyfarth
Weimarer Land vergibt diesjährigen Integrationspreis an Jörg Begerow und den SV Blau-Weiß Schmiedehausen 1950

Apolda

Das Weimarer Land hat zur Wochenmitte die Sieger des Integrationspreises bekanntgegeben und geehrt. In der Kategorie Einzelperson entfiel die Wahl der Jury auf den Bad Sulzaer Jörg Begerow. Als Verein wurde der SV Blau-Weiß Schmiedehausen 1950 ausgezeichnet. Zur Festveranstaltung begrüßte Landkreis Beigeordnete Jacqueline Schwikal (parteilos) die etwa 70 Gäste im bis auf den letzten Platz besetzten Saal des Mehrgenerationenhauses in Apolda.
Stellvertretend für das Diakonie werk hielt Stefan Kuhirt vom Förderkreis für Integration Apolda (FKI) die Laudatio für den schon viele Jahre im Ehrenamt engagierten Jörg Begerow. Seit 2016 engagiert dieser sich zudem für geflüchtete Jugendliche und bot ihnen ein Komplettpaket kompetenter Hilfe und Unterstützung von Behördengängen über Hausaufgaben bis hin zur beruflichen Orientierung Auch verhalf er zum Schwimmabzeichen oder vermittelte Jugendliche in Sportvereine. Der Laudator hob den Ruf Begerows als exzellenter Partner in der Integrationsarbeit hervor. Diesen habe er einmal mehr bestätigt, als die Ukraine Krise auch über das Weimarer Land kam und Hilfesuchende plötzlich hier strandeten. Begerow sei, "immer ansprechbar und lösungsorientiert und gesegnet mit einem riesigen Netzwerk sowie einem schier unerschöpflichen Vor rat an Ideen", so Stefan Kuhirt.

Schmiedehäuser Verein ist feste Säule für das Dorfleben
Die zweite Laudatio hielt Hans-Jürgen Häfner vom Kreissportbund (KSB) Weimarer Land: Das Jahr 1950. Die Wunden des Krieges waren immer noch nicht verheilt, und trotzdem machten sich wackere Burschen daran, einen Verein im Ort zugrunden, der zur sportlichen Ertüchtigung, aber vor allem zur sinn und freudvollen Freizeitbeschäftigung der Jugendlichen bei tragen sollte. Dem Engagement des SV Blau-Weiß Schmiedehausen 1950 ging die Paste nicht aus. Er bildet bekanntlich auch heute noch eine von drei Vereinssäulen im Ort. Der Verein zählt aktuell 162 Mitglieder. Davon sind 123 im Fußball und 39 im Fitness-Sport organisiert. Past die Hälfte der Vereinsmitglieder sind Kinder und Jugendliche, so dass sich der KSB-Vorsitzende überhaupt keine Sorgen um den Fortbestand des Vereins machen müsse Dass auch viele Kinder mit Migrationshintergrund an das hiesige Leben der Gemeinden anknüpfen können, zeichne den SV Blau-Weiß zusätzlich aus und erhebe ihn samt seiner Vereinsphilosophie zu Recht zum Preisträger. Er habe die Menschen zusammengeführt.
Vereinsmitglieder erlebten, wie in der Nachbargemeinde Eckolstädt Menschen ankamen, die mit ihren Familien vor dem Krieg und unsagbarer Not geflüchtet waren", so Hafner in seiner Rede weiter. Dass Kinder und Jugendliche, noch dazu ohne Freizeitbeschäftigung, es auf engem Raum kaum aushalten können, sei klar gewesen. Das Problem der räumlichen Entfernung blieb jedoch kein Hindernis - ein Fahrdienst wurde eingerichtet, ehe die Kinder mit Fahrräden ausgestattet wurden und damit selbst mobil waren. Der SV Blau-Weiß Schmiedehausen hat Menschen zu sammengeführt, und das ist ein Anliegen der Integration!"
mak